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Festplatten- und SSD-Preise analysiert

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Bereits knapp zwei Jahre ist es her, dass wir zum ersten mal eine Statistik über den Fall der Festplattenpreise veröffentlicht haben. Zeit für ein Update.

Wir haben unsere Beobachtungen der Preise für klassische Festplatten und SSDs fortgesetzt und unsere Daten aktualisiert. Grundlage waren hierbei wieder die jeweils günstigsten am Markt erhältlichen Produkte (Euro/GB), unabhängig von ihrer Gesamtkapazität oder dem Gesamtpreis.

Preisentwicklung bei Festplatten- und SSDs in Euro/GB (blaue Rechtecke: Festplatten, rote Rechtecke: SSDs)
Preisentwicklung bei Festplatten- und SSDs in Euro/GB (blaue Rechtecke: Festplatten, rote Rechtecke: SSDs)

Auffällig ist, dass die Preise für klassische Festplatten in den letzten Jahren kaum noch gefallen sind. Nachdem im Jahr 2011 der Preis für Festplatten aufgrund verheerender Überschwemmungen von Fabriken in Thailand stark gestiegen war, fiel der Preis Ende 2014 wieder auf den Ausgangswert. Man hätte nun vermuten können, dass sich der Preistrend weiter fortsetzt und klassische Festplatten, wie in den Jahrzehnten davor, noch günstiger werden. Dies war jedoch nicht der Fall. Die Kapazitäten der Festplatten sind zwar weiter gestiegen (inzwischen sind 10 TB-Modelle erhältlich), jedoch ist der Preis in Euro/GB so gut wie überhaupt nicht gefallen.

Bei den SSDs setzte sich der Trend stattdessen weiter fort. Lagen die Preise zuletzt noch bei 34 Cent/GB sind wir inzwischen bei 24 Cent/GB angelangt – ein satter Preisverfall von 30 Prozent.

Wahrscheinlich sehen die Festplattenhersteller in Ihrem Markt inzwischen auch nur noch ein totes Pferd und scheuen größere Veränderungen, die zu einem weiteren Preisverfall führen könnten. Unter Umständen ist auch wirklich das physikalische Ende der Fahnenstange erreicht. Spiegel Online veröffentlichte erst vor ein paar Tagen einen Artikel über das drohende Ende von Moore’s Law. Glücklicherweise scheint dies für die SSD-Produktion noch nicht ganz zu gelten.

Was bedeutet die aktuelle Entwicklung nun konkret? Inzwischen kosten SSDs nur noch das 8-fache einer klassischen Festplatte – sie sind jedoch wesentlich schneller und daher zu bevorzugen. Wichtiger jedoch ist die Tatsache, dass SSDs inzwischen in passablen Größen und zu solchen Preisen am Markt erhältlich sind, in denen man diese sinnvoll in Servern einsetzen kann. Server-SSDs sind zwar aufgrund der gewünschten Zuverlässigkeit teurerer als die besagten 24 Cent/GB bei Consumer-SSDs, jedoch sind Geräte mit 512 GB Speicherkapazität inzwischen für normale Server gang und gäbe. Dies ist eine Größenordnung, mit der man sinnvoll arbeiten kann und auch etwas größere Daten unterbringt, so lange man nicht gerade ein Video- oder Downloadportal betreibt.

Zudem ist anzunehmen, dass klassische Festplatten weiterhin an Bedeutung verlieren. Ich bleibe zwar weiterhin bei der Vermutung, dass Festplatten erst in etwa 10 Jahren aussterben werden, jedoch sind SSDs inzwischen in den meisten Fällen den drehenden Scheiben überlegen. Unsere klare Empfehlung ist daher, falls nicht zwingende Gründe dagegen sprechen, bei der Ausstattung neuer Server eher zur SSD als zur Festplatte zu greifen.

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