Green IT

Die Bedeutung von Green IT für nachhaltige Technologielösungen

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Die zunehmende Digitalisierung bringt viele Vorteile, aber auch Herausforderungen für die Umwelt mit sich. Green IT, auch als Grüne Informationstechnik bekannt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Minimierung des ökologischen Fußabdrucks der IT-Branche. Das Konzept der Green IT zielt darauf ab, Informationstechnologien, sowie Kommunikationstechnik auf umweltfreundliche Weise zu entwickeln, zu implementieren und zu nutzen. Dabei stehen Effizienzsteigerungen und Nachhaltigkeit im Fokus.

Ausgangssituation
Laut einer Prognose des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sollte der Energieverbrauch von 2010 bis 2025  alleine von Rechenzentren bundesweit von ca. 11 TWh auf ca. 16 TWh steigen. Eine aktuelle Auswertung des IZM berechnet diesen Wert 2023 auf bereits 15 TWh und gibt für 2033 eine Prognose von 27 TWh ab. Hierbei kommen die Umweltexpert*innen des Fraunhofer IZM zu dem Schluss, dass ein Drittel des Carbon-Footprints aus der Herstellung der Informations- und Kommunikationstechnik resultiert. Dementsprechend wird es immer wichtiger, über nachhaltige Technologien und Arbeitsstrukturen nachzudenken und diese zu implementieren.

Reduzierung des Energieverbrauchs
Ein zentraler Aspekt von Green IT ist die Reduzierung des Energieverbrauchs. Rechenzentren, die für die Speicherung und Verarbeitung von Daten verantwortlich sind, verbrauchen große Mengen an Strom. Durch den Einsatz energieeffizienter Hardware, wie beispielsweise Server mit niedrigem Energieverbrauch und effizienten Kühlungssystemen, kann der Energiebedarf erheblich gesenkt werden. Zudem fördern Virtualisierungstechnologien die Konsolidierung von Servern und damit eine effizientere Nutzung der Hardware-Ressourcen. Zusätzlich kann bei der Auswahl des Rechenzentrums, oder beim Betrieb dessen, auf die Verwendung von Ökostrom geachtet werden. Hierzu kann bspw. auf die Zertifizierung nach ISO 50001 oder anderen Zertifizierungen wie durch den Stromanbieter oder TÜV geachtet werden.

Ressourcenschonende Hardware-Nutzung
Auch wenn die Optimierung von Rechenzentren ein großer Aspekt der Green IT ist, sollte dieser nicht der einzige bleiben. Denn die Green IT ist als ein ganzheitlicher Ansatz konzipiert, sollte also möglichst alle Aspekte der Arbeit betreffen.  So ist ein weiterer Aspekt die Verlängerung der Lebensdauer von Hardware. Langlebige Notebooks, Smartphones und Desktop-Computer tragen dazu bei, den Bedarf an neuen Geräten und damit den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Außerdem gibt es immer mehr Angebote zu refurbished oder gebrauchten Artikeln, welche nicht nur Ressourcen schonender sind, sondern auch gut für den Geldbeutel.

Nachhaltige Softwareentwicklung
Nicht nur Hardware, sondern auch Software spielt eine wichtige Rolle bei Green IT. Effiziente Programmierung und Optimierungen von Anwendungen können den Energieverbrauch von Geräten signifikant reduzieren. Durch die Entwicklung ressourcenschonender Software wird die Nutzungsdauer von Geräten verlängert und gleichzeitig der Stromverbrauch gesenkt.

Eine Methode um dies umzusetzen ist die Softwaregestaltung mit Flow Design. Dabei geht es darum, Softwarekomponenten so zu entwerfen, dass sie eine klare Verantwortung haben und gut zusammenarbeiten können, ohne zu viele Abhängigkeiten zu erzeugen. Der Fokus liegt darauf, den Datenfluss und die Kommunikation zwischen den Komponenten einfach und effizient zu gestalten. Ein wichtiger Aspekt von Flow Design ist die Verwendung von Designprinzipien wie dem Single Responsibility Principle (SRP), dem Open/Closed Principle (OCP) und dem Dependency Inversion Principle (DIP). Diese Prinzipien helfen dabei, die Komponenten der Software modular und flexibel zu gestalten, was wiederum die Wartbarkeit und Erweiterbarkeit des Systems verbessert.

Des Weiteren gibt es den sog. Clean Code. Dies bezieht sich auf einen Programmierstil, bei welchem Code möglichst verständlich, wartbar und elegant gestaltet wird. Hierbei geht es insbesondere darum, bestimmte Prinzipien und Praktiken zu integrieren, welche die Qualität und Lesbarkeit des Codes verbessern. Die Kernprinzipien umfassen hierbei Aspekte wie Lesbarkeit, Einfachheit, Expressivität, Wartbarkeit und Effizienz. Einige praktische Praktiken für Clean Code sind:

  • Verwendung sinnvoller Variablennamen, die die Absicht klarmachen.
  • Begrenzung der Größe von Funktionen und Klassen.
  • Vermeidung von Code-Wiederholungen durch Wiederverwendung und Modularisierung.
  • Anwendung von Tests, um die Funktionalität des Codes zu gewährleisten.
  • Regelmäßige Überprüfung des Codes auf Verbesserungen und Refaktorisierung.

Gesellschaftliche Verantwortung und Wettbewerbsfähigkeit
Green IT ist nicht nur eine umweltbewusste Strategie, sondern stärkt auch das Image von Unternehmen und fördert ihre Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen, sind attraktiver für umweltbewusste Kunden und Investoren. Zudem können durch Green-IT-Initiativen Kosten eingespart und regulatorische Anforderungen besser erfüllt werden.

Insgesamt ist Green IT ein Schlüsselelement für eine nachhaltige Digitalisierung. Die Implementierung von Green-IT-Strategien trägt dazu bei, die Umweltauswirkungen der IT-Branche zu minimieren und schafft langfristig einen Mehrwert für Unternehmen, die Gesellschaft und die Umwelt.

Unser Beitrag
Tralios IT legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und setzt sich aktiv für Green IT ein. Durch die Entwicklung und Implementierung umweltfreundlicher IT-Lösungen trägt Tralios dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der IT-Branche zu minimieren. Von der Auswahl energieeffizienter Hardware bis zur Förderung ressourcenschonender Softwareentwicklung verfolgt Tralios IT einen ganzheitlichen Ansatz für Green IT. Mehr dazu finden Sie in einem zukünftigen Beitrag.

Weiterführende Links
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/entwicklung-des-ikt-bedingten-strombedarfs-in-deutschland-abschlussbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=3
https://blog.izm.fraunhofer.de/de/ikt-studie/