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Festplatten- und SSD-Preisentwicklung analysiert [2019]

Lesezeit: 2 Minuten

Seit 5 Jahren verfolgen wir die Entwicklung von Festplatten- und SSD-Preisen und lassen unsere Kunden und Interessenten durch regelmäßige Blogbeiträge daran teilhaben. (2014, 2016, 2017, 2018).

Dramatischer Preisverfall bei SSDs

Auch in diesem Jahr haben wir wieder unsere Zahlen aktualisiert und den Markt analysiert - und das Ergebnis brachte uns ein "Oha"-Erlebnis! Grund dafür ist in erster Linie ein (nochmaliger) drastischer Preisverfall bei SSDs. Nachdem wir bereits in unserem letzte Blog-Beitrag berichten konnten, dass die SSD-Preise stark gefallen sind, hat sich dieser Trend weiter fortgesetzt. Und es ist kein Ende in Sicht. Aktuell sind die günstigsten Modelle schon zu einem Preis von 8 bis 9 Cent pro GB zu haben. Von diesem Preis konnte man vor kurzem nur träumen. 9 Cent pro GB bezahlte man im Jahr 2013, also vor gerade einmal 6 Jahren, noch für normale Festplatten.

Stagnation bei klassischen Festplatten

Die zweite Erkenntnis ist, dass die Preise von normalen Festplatten inzwischen komplett stagnieren. Nach dem immensen Preisanstieg Anfang der 2010er Jahre aufgrund einiger Überschwemmungen von Hersteller-Fabriken sah es zuerst so aus, als würde wieder ein normaler, logarithmischer Preisverfall einsetzen, wie man ihn die letzten Jahrzehnte kannte. Dies scheint nun allerdings endgültig vorbei zu sein. Der Preis für die günstigsten Festplatten-Modelle liegt weiterhin bei ca. 2,4 Cent pro GB und es sind so gut wie keine Abwärtstendenzen mehr zu erkennen. Wir haben daher auch erstmals die Trendlinien in unserer Übersichtsgrafik angepasst. Während die SSD-Trendlinie weiter logarithmisch verläuft (man beachte die Skala), verwenden wir bei Festplatten erstmals nur noch eine Durchschnittslinie.

SSD- und Festplatten-Preisentwicklung
 Preisentwicklung bei Festplatten (blaue Punkte) und SSDs (rote Punkte) in Euro/GB. Logarithmische Skala

Es scheint, als ob die Industrie inzwischen voll und ganz auf SSDs setzt. Auch bei uns sind SSDs inzwischen zum Standard und Festplatten zur Ausnahme geworden. Diese werden in neuen Server-Systemen nur noch für Spezialanwendungen, wie z.B. Backups eingesetzt, bei denen man viel Speicherplatz für wenig Geld haben möchte und keine hohe Performance benötigt.

Aussterben der Festplatten in den nächsten 3 Jahren

Falls es bei den klassischen Festplatten nicht doch noch einen großen Technologiesprung geben wird, so werden spätestens im Jahr 2023 SSDs preislich mit Festplatten gleichziehen. Man erkennt dies gut in unserer Grafik, in der wir die SSD-Trendlinie für die nächsten 3 Jahre bereits weitergeschrieben haben. Aufgrund der kleineren Baugröße, dem geringeren Stromverbrauch, geringerer Ausfallrate und vor allem der deutlich höheren Geschwindigkeit wird es dann wohl keinen Grund mehr geben, noch traditionelle Festplatten einzusetzen. Einzig bei der Maximalgröße haben HDDs aktuell mit 16 TB noch die Nase vorn (Seagate IronWolf). Doch auch hier holen die SSDs auf. Die größte am Markt erhältliche SSD von OWC fasst bis zu 8 TB an Daten. Dies muss man zwar sehr teuer bezahlen, aber spätestens 4 TB Modelle sind an jeder Straßenecke erhältlich und bezüglich der Packungsdichte kann man bereits jetzt Festplatten mit SSDs schlagen.

Die genannten Preise beziehen sich wie immer auf die günstigen Brutto-Verkaufspreise für Endverbraucher. Server-SSDs und -Festplatten mit SATA-Interface sind (je nach Anforderung) für etwa den doppelten Preis zu haben. Wer hochperformante NVME-SSDs haben möchte muss diesen Preis nochmals verdreifachen, erhält dann jedoch auch Datenspeicher, die so schnell sind, dass sie sich von den Servern kaum mehr auslasten lassen.

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